HT2-Kurs 22. - 28. Mai 2004 von Swiss Cave Diving
von Brünu Moser

Wie jeden Frühling seit 16 Jahren, fanden auch dieses Jahr Höhlentauchkurse von Swiss-Cave-Diving statt. Durchgeführt wurden diese ganz traditionell in Rocamadour, im wunderschön gelegenen Departement du Lot in Frankreich. Diese Gegend gilt als eine der besten Höhlentauchregionen Europas und hat sich schon fast zu einem Mekka der Höhlentaucher entwickelt.
Wir, fünf junge Männer besten Alters (Alexander, Fredy, Marius, Michi und Brünu), hatten uns dazu entschlossen den HT2-Kurs (Cave-Diver) zu absolvieren. Da noch keiner von uns richtige Erfahrungen in diesem Bereich des Tauchens hatte, waren wir natürlich sehr gespannt darauf, was auf uns zu kommen würde. Ich jedenfalls wurde nur in positiver Hinsicht überrascht. Das Team der Tauchlehrer wusste uns geschickt in diese neue Situation, dem Overhead-Environnement, einzuführen. Begonnen wurde mit ganz einfachen Angewöhnungstauchgängen, damit man sich auch mit der teils neuen Ausrüstung besser vertraut machen konnte. Es ist ja nicht so, dass man bei uns zu Hause im heimischen See jedes Mal mit Helm und Helmlampen tauchen geht, oder gar Leinen verlegt, Gaps überbrückt und ähnliches.
Nach diesen ersten Tauchgängen wurden dann diverse Übungen, welche beim Briefing genau erklärt und besprochen wurden, integriert. So mussten wir unter anderem eine Partnerrettung aus der Höhle üben, oder ganz ohne Licht den Weg hinaus finden. Letzteres ist meiner Meinung nach eine Übung die sehr viel Spass macht. Wenn man sich nämlich nicht mehr aufs Sehen konzentriert, nimmt man viel mehr mit dem Tastsinn wahr, die Atemfrequenz verlangsamt sich, man wird ruhiger und braucht so auch weniger Luft.
Leider wurden wir aber auch Zeugen vom unverständlichen Verhalten anderer Taucher. Einige taten fast so, als ob die Höhle ihnen gehöre, andere wiederum hielten es nicht für notwendig sich bei den Behörden anzumelden und wiederum andere parkierten ihre Fahrzeuge so, dass den Anwohnern die Zufahrt versperrt wurde. Wenn das so weitergeht, kann ich mir gut vorstellen, dass in wenigen Jahren, vielleicht sogar Monaten etliche Tauchplätze gesperrt sein werden, zum Leide vieler anderer Taucher.
Als krönenden Abschluss unseres Kurses hatten wir noch die Gelegenheit in der "Source de Landenouse" zu tauchen. Der Einstieg erfolgt dort in einem quadratischen Brunnenschacht. Der Wasserspiegel liegt meistens bei ca. 4-5m unterhalb der Brüstung, was ein Abseilen des ganzen Equipments unabdingbar macht. Da wir aber mit einem Flaschenzug und mehreren Seilen ausgestattet waren, meisterten wir dieses Hindernis im gut funktionierendem Team mit Leichtigkeit. Belohnt wurden wir dafür mit einer fast glasklaren Sicht und einem sehr abwechslungsreichen Höhlenverlauf.
Nach dem Abendessen am Freitag Abend im Restaurant Terminus wurden wir dann als Cave-Diver brevetiert und alle erhielten das Diplom und die Brevet-Karte der CMAS.
Alles in allem gesehen war es ein sehr gut organisierter und abwechslungsreicher Kurs. Ich kann wirklich nur sagen: Rocamadour, ich komme wieder, nächstes Jahr zum HT3-Kurs (Full-Cave-Diver)

03.06.04 / Mo
Top